IHC Down Shakers Oberbipp — IHC Oensingen Roadrunners I
Pausenplatz-Hockey im Derby
Am letzten Spieltag stand für die 1. Mannschaft noch das Derby in Oberbipp an, beide Mannschaften mussten gewinnen wollten sie ihre Ziele, Heimrecht in den Playoffs (Oensingen) bzw Playoffqualifikation (Oberbipp) noch erreichen. Die Affiche verspricht eigentlich immer Spannung und Dramatik und die Ausgangslage sorgte für zusätzliche Brisanz. Die Solothurner konnten dank Verstärkung vom „Zwöi“ zum ersten Mal seit langem wieder mit 3 Linien antreten und auch das Matchblatt der Gastgeber war gut gefüllt.
Strafenreicher Startabschnitt
Der Start ins Spiel war dann eher verhalten, beide Mannschaften waren sich den Stärken des Gegners bewusst und versuchten deshalb möglichst Fehler zu vermeiden. Mit diversen Undiszipliniertheiten waren es dann die Berner, welche den Gästen den Einstieg ins Spiel erleichterten. Nicht weniger als 32 Strafminuten sammelten die Gastgeber bis zur ersten Pause und so konnten die Roadies einige Male im Powerplay antreten. Die dritte Überzahlsituation konnten die Gäste dann auch ausnutzen, P. Kanobel traf auf Zuspiel von Altermatt. Dieses Tor verlieh den Roadies nun deutlich auftrieb und innerhalb von 5 Minuten konnte man auf 3:0 davonziehen. Erst traf Kipfer mit einem herrlichen Schuss unter die Latte und danach sorgte das stets gefährliche Duo Müller/P. Kanobel für die klare Führung. In der 19.Minute war es dann Oberbipp, welches wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer kam. Dieses Tor beantwortete „Hau-einfach-mal-Drauf“-Buchwa
Run & Gun Hockey
In der Pause mahnte das Coaching Duo Brun/D. Elmer zur Vorsicht und wies daraufhin, dass man unbedingt weiter so diszipliniert Auftreten müsse. Den Start ins Mitteldrittel verschlief man dann aber ziemlich. Gleich zweimal nacheinander kamen die Down Shakers mit derselben Bullyvariante zu einer guten Abschlussmöglichkeit und konnte die zweite davon zum erneuten Anschlusstreffer nutzen. Doch erneut kam die Oensinger Antwort postwendend, diesesmal mit einem herrlichen Hocheckschuss von P. Kanobel. In der 24. Minute war der Arbeitstag von Gästekeeper Elmer vorzeitig beendet, ein ungestüm anstürmender Stürmer befördete ihn unsaft in die Bande. Die, für diese Aktion, ausgesprochene Strafe führte dann immerhin zum 6:2 für die Gäste. Trotzdem kam es nun zum Bruch im Spiel der Roadies, man verlor jegliche taktische Disziplin und zusehends den Zugriff auf das Spiel. Statt weiter sein Spiel durchzuziehen, liess man den Gegner zu oft gewähren oder lief nur dem Ball hinterher wie Minis (Aussage eines Augenzeugen). So musste man bis zur Pause 5 Gegentreffer einstecken aber konnte immerhin selbst auch noch einen verbuchen, 7:7 nach zwei Dritteln.
Zu Recht unzufrieden mit der spielerischen Leistung im Mittelabschnitt, stellte man nun die Linien um und erhoffte sich so neue Impulse. Im letzten Drittel wurde dann regelrechtes Wild West Hockey geboten, mit Führungswechseln, Doppelschlägen und zwei Defensivreihen und Torhütern, welche sich nicht gerade mit Ruhm bekleckerten aber erst einmal der Reihe nach. Erstmalige Führung für Oberipp nach 43min bei einer 3-gegen-3 Situation, erneuter Ausgleich durch die Roadies in Überzahl, gerade einmal 9 Sekunden später. Nur 22 Sekunden später wiederum die Führung für die Gastgeber, dieses mal bei Vollbestand. 79 Sekunden später, erneut sass je ein Spieler draussen, grosser Auftritt des R. Kipfer, nach einem Energieanfall hämmerte er den Ball via Lattenunterkante zum 9:9 in die Maschen. Ein Ereignis, das derart unglaublich schien, dass sich auch die Unparteiischen erst beraten mussten, ob der Ball auch sicher drin war. Keine halbe Minute später, 11:9 Führung für die Roadies, Doppelschlag durch P. Kanobel, Assist Flückiger und mit gütiger Mithilfe des Berner Schlussmannes. Nun dauerte es immerhin gut 7 Minuten bis zum nächsten Tor, P. Kanobel traf erneut, diesmal in Unterzahl, 12:9 für die Roadies, die Vorentscheidung, mitnichten! Auch die Berner trafen während derselben Strafe noch und nützten auch die zweite ausgesprochene Strafe aus, nur noch 12:11. Gut fünfeinhalb Minuten vor Schluss dann der Ausgleich für die Shakers, gerade einmal 2 Minuten brauchten sie für zwei Tore. Das Spiel war nun äusserst hektisch und die Stimmung ziemlich aufgeheizt. Schliesslich war es Kopp, der für Jubel auf der Oensinger Bank und bei den zahlreich mitgereisten Gästeanhängern sorgte. Nach einem Ballgewinn durch aggressives Forechecking erwischte er den Berner Keeper zwischen den Beinen. Die Gastgeber mussten nun alles auf eine Karte setzten, irrten allerdings mehr auf dem Platz herum, als zum finalen Sturmlauf anzusetzen. Auch die Defensive der Roadies hatte sich nun stabilisiert und so endeten die letzten, verzweifelten Abschlussversuche und damit auch die Playoff-Hoffnungen, der Gastgeber meist in den Beinen oder Stöcken der Solothurner.
Dank diesem höchstdramatischen Sieg der Roadies und weil Zofingen einen Punkt in Capolago liegen liess, haben die Roadies nun das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.
In diesem trifft man auf die Mannschaft aus Aire-la-Ville, welche in der Gruppe A den dritten Rang belegte.
Telegramm: Down Shakers Oberbipp – IHC Oensingen Roadrunners I 12 :13 (1:4/6:3/5:6)
SR: Peter/Hahmann
Offizielles Matchblatt
Aufstellung Oensingen: Elmer (ab 23:34 Perren) Müller, Altermatt, P. Kanobel, Jorns, Buchwalder, Kipfer, Kopp, Straumann, Schneider, Flückiger, Oliva
Bemerkungen: Oensingen ohne F. Kanobel, Utz, Zemp, Niggli (verletzt), Fluri (rekonvaleszent), Bongni, Gerber, Dummermuth (abwesend), 23:34 Elmer verletzt ausgeschieden