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Sieg im Winter Classic

„Oh the weahter outside is frightful“ mit dieser Zeile beginnt einer der grössten Weihnachtslieder-Klassiker (Nein, nicht Last Chrismas!). Geschrieben im Juli 1945 von Sammy Cahn, während einer Hitzewelle, beschreibt diese Zeile auch im April 2022 perfekt bei was für Bedingungen sich die Akteure für das Heimspiel gegen Sayaluca Lugano II einfanden. Bei garstigen 1°C, bissigem Wind und Schneefall empfing das Fanionteam den Aufsteiger aus dem Tessin zur dritten Partie der aktuellen Saison. Ziel der Truppe von Coach Meister war es ganz klar die Ungeschlagenheit zu wahren und Punkte gegen einen direkten Konkurrenten um einen Playoffplatz zu sammeln.

Sämtlichen Beteiligten war von Beginn an klar, dass es bei diesen Platz- und Wetterverhältnissen ein reines Kampfspiel und kein Hockey-Leckerbissen geben würde. Die Gäste starten gut und mit viel Laufeinsatz in die Partie und nach nur 30s wurde das Heimteam kalt geduscht. Der Tessiner Stürmer entschied ein Laufduell um einen freien Ball für sich, spedierte das Spielgerät aus der Drehung einfach mal in den Slot, wo es via Skate eines Oensinger Verteidigers auch prompt den Weg in die Maschen fand. Die Gäste waren zur Beginn wacher und agiler und das Heimteam sah sich sofort mit Verteidigungsaufgaben beschäftigt. Nach und nach fand man aber besser in die Partie und konnte die gegnerischen Angriffe bereits in ihrer Entstehung stören oder gar unterbinden. Nach knapp 3min konnte P. Knaobel nach einem Ballgewinn den Ausgleich erzielen. Sayaluca versuchte ein spielerisches Können trotz den schwierigen Verhältnissen auszuspielen, das Heimteam seinerseits machte die Räume eng und versuchte bei Ballgewinnen schnell umzuschalten und so zum Erfolg zu kommen. Beide Teams konnten sich jeweils Chancen erarbeiten, scheiterten jedoch vorerst an den beiden Torhütern. In der 12. Minute war es dann Neuzugang Frano, welcher Utz herrlich in Szene setzte, dieser liess sich nicht zweimal bitten und traf zum 2:1. Das Spiel ging weiter wie vorher und beide Teams versuchten, das Beste aus ihren Möglichkeiten und den Platzverhältnissen herauszuholen. In der 17. Minute waren es dann die Gäste, welche, bei 3 gegen 3, einen Konter erfolgreich zum Ausgleich abschliessen konnten. Direkt vor der Pause mussten dann gleich zwei Roadies auf die Strafbank, was den Gästen eine hervorragende Ausgangslage für den Start in den Mittelabschnitt bot.

Noch etwas erbost über die zwei zumindest sehr streng gepfiffenen Strafen fand man sich zum Buchwalderischen Zaubertrank und zum Aufwärmen in der Kabine ein. Den Tessinern schien es Drinnen  in der warmen Kabine auch besser zu gefallen als in der klirrenden Kälte, liessen sie sich doch viel zu viel Zeit um auf den Platz zurückzukehren wofür sie prompt eine Strafe für Spielverzögerung aufgebrummt bekamen. Somit musste man sich mit zwei nur mit einem Mann weniger verteidigen und tat das äusserst erfolgreich. In der 24. Minute bekam Sayaluca gleich die nächste doppelte Überzahl geschenkt, doch erneut wehrten sich die Hausherren äusserst tapfer und nicht minder erfolgreich. Beide Teams liessen in der Folge je eine einfache Überzahl ungenutzt verstreichen ehe Jorns dem gegnerischen Torwart hinter dem Tor den Ball abluchsen konnte und via „Buebtrickli“ die vermeintliche Führung erzielen wollte. Die beiden Herren in schwarz-weiss durchkreuzten dieses Unterfangen und sprachen, auch zur Überraschung des vermeintlich gefoulten, eine 2min-Strafe gegen Jorns aus. Die daraus folgenden Proteste auf Seite der Hausherren führten, dann zu einer weiteren Strafe und somit sah man sich zum dritten Mal an diesem Tag mit einer doppelten Unterzahl konfrontiert. Erneut konnte man sich dank grossem Einsatz schadlos halten und kam gut zwei Minuten später selbst zu einer Powerplay-Chance. Dort war es dann Jorns der einen Schuss von Frano zur erneuten Führung ablenken konnte. Kurz vor der Pause kam es dann sogar noch besser für das Heimteam, F. Knaobel versenkte den Ball in der oberen, rechten Torecke und brachte seine Farben mit zwei Längen in Front.

Erneut ging es zum Aufwärmen in die Garderobe, wo man sich für den bevorstehenden Ansturm der Gäste rüsten wollte. Die Tessiner kamen dann auch wie die Feuerwehr aus der Kabine und kamen sogleich zu mehreren hochkarätigen Chancen. Torhüter Elmer bewahrte das Team vor einem schnellen Gegentor, ehe eine Strafe die Gäste ausbremste. Nach Ablauf der Strafe sahen sich die Zuschauer an eine Fussball-Partie aus den 30er-Jahren erinnert. Die Gäste wählten dabei den Ansatz des „Kick an Rush“ und versuchten mit langen Bällen und viel Laufbereitschaft irgendwie zu Chancen zu kommen. Die Roadies ihrerseits erfanden kurzerhand die Inlinehockey-Version des Schweizer Riegels und verteidigten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre knappe Führung. Immer und immer wieder rannten die Gäste an und Mal für Mal scheiterten sie an einem Stock, Körperteil eines Oensinger Gegenspielers, an Torhüter Elmer oder an der Torumrandung. Auch eine Überzahlsituation kurz vor Ende wurde von den Roadies erfolgreich zu Nichte gemacht und so kam man dank viel Kampf und mit dem nötigen Wettkampfglück zum dritten Sieg im dritten Spiel.

IHC Oensingen Roadrunners – Sayaluca Lugano II 4:2 (2:2/2:0/0:0)

SR: Boson/Morel

Strafen: 9x 2min gegen Oensingen, 7x 2min gegen Lugano

Tore: 00:30 Raggi (Koch) 0:1, 02:57 P.Kanobel (F.Kanobel) 1:1, 11:08 Utz (Frano) 2:1, 16:59 Santini (Gayer) (3vs3) 2:2; 37:40 Jorns (Frano) (PP) 3:2; 39:25 F.Kanobel (Utz) 4:2

Bemerkungen: Oensingen ohne Altermatt (krank), Müller, von Rohr (abwesend), L.Perren (verletzt).