IHC Oensingen Roadrunners I — Capolago Flyers I
Sieg nach mühsamem Ringen
Nachdem man zu Beginn der „Rückrunde“ das Derby gegen Oberbipp gewinnen konnte, wartete letzten Sonntag mit den Capolago Flyers gleich der nächste äusserst unangenehme Gegner auf die Roadies. Die Südtessiner zeichnen sich vor allem durch viel Kampfgeist und hartem Körperspiel. Mit diesen Attributen, gemischt mit der individuellen Abschlussstärke einzelner Akteure gelang es den Flyers die Oensiger im Hinspiel nach Penaltyschiessen niederzuringen. Auf Seiten der Gastgeber war man also vorgewarnt und man nahm sich klar das Ziel dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Mit drei kompletten Blöcken wollte man von Beginn weg Tempo machen und den Tessinern, welche bereits am Vorabend ein Spiel absolviert hatten, den Schneid abkaufen.
Zerfahrener erster Abschnitt
Zum Erstaunen aller wich Capolago trotz schmalem Kader nicht von ihrer Taktik aus dem Hinspiel ab. Mit konsequentem Forechecking und aggressivem Körperspiel störten sie die Oensiger bereits im Spielaufbau und brachten diese dadurch sichtlich aus dem Konzept. Unter dem Druck des Tessiner Pressings wurden unzählige erste Pässe zu ungenau gespielt und allzu oft fuhr man sich in der Mittelzone fest. Nach nicht einmal drei Minuten kam es für die Gäste sogar noch besser als sie einen Abpraller zur Führung verwerten konnten. Die Gäste fanden eindeutig besser ins Spiel und konnten die Roadies problemlos aus der eigenen Gefahrenzone heraushalten. Die Gastgeber ihrerseits agierten etwas schläfrig und so gab es auf keinen Seiten viele zwingende Torchancen. Wie aus dem nichts konnten die Gäste in der 18. Minuten mit einem satten und platzierten Schuss ihre Führung ausbauen. Die Antwort der Roadies erfolgte jedoch sogleich nur 85 Sekunden später war der Spielstand wieder ausgeglichen. Erst traf Altermatt per Ablenker und kurz darauf Gerber. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts hatten dann die Schiedsrichter ihren ersten unrühmlichen Auftritt, mehr oder weniger aus dem Nichts wurden gleich zwei Oensiger Spieler auf die Strafbank geschickt.
Erfolglose Steigerung im zweiten Durchgang
Die doppelte Unterzahl dauerte allerdings nur gerade 10 Sekunden, dann handelte sich auch einer der Gäste eine Strafe ein. Somit ging es mit 3-gegen-2 weiter, nachdem kurz darauf ein Bandencheck von den Herren in Schwarz grosszügig übersehen worden war, kochten die Emotionen ein erstes Mal hoch, was in einer Disziplinarstrafe für die Gastgeber endete, hier liessen die Unparteiischen jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Am Spielerbestand auf dem Feld änderte diese Strafe jedoch nichts und die Gäste konnten die Überzahlsituation ausnutzen, erneut mittels sattem Handgelenkschuss. Angestachelt von diesen Szenen erhöhten die Roadies deutlich die Schlagzahl, was dazu führte, dass man nun zu deutlich mehr Chancen kam und dass sich die Gäste vermehrt nur noch mit Fouls zu wehren wussten. Die Hausherren sündigten jedoch wie so oft im Abschluss und so dauerte es bis zur 38. Minute ehe man erneut ausgleichen konnte.
Klare Leistungssteigerung mit unrühmlichem Ende
Der Ausgleich verlieh den Roadies sichtlich Flügel und von nun an war man klar die bessere Mannschaft, so konnte man bis zum Seitenwechsel mit zwei Toren in Führung gehen. Bei den Gästen waren die schweren Beine nun deutlich ersichtlich und sie kamen nur noch vereinzelt bei Kontern zu Abschlüssen. Schon fast mühelos kam man 8 Minuten vor Schluss zur nun verdienten Drei-Tore-Führung. Das Spiel war eigentlich bereits entschieden und plätscherte so vor sich hin. Auch als Torhüter Elmer gut 6 Minuten vor Schluss so unglücklich von einem Ball getroffen wurde, dass das Spiel für ihn zu Ende war, änderte sich nichts am Spielgeschehen. Im Gegenteil Ersatzmann Perren hatte gleich einige sichere Aktionen und den Roadies gelang sogar noch das 7:3. Was danach folgte lässt sich kaum in Worte fassen, traten die beiden Schiedsrichter doch erneut ins Rampenlicht. Nachdem sie nach einem harmlosen Gerangel vor dem Oensiger Kasten nur die Gastgeber mit Strafen belegten, fand man sich nicht nur für den Rest des Spiels in Unterzahl wieder, nein zum Erstaunen und Entsetzen aller wurde auch gleich noch ein Oensiger Spieler unter die Dusche geschickt. Als ob das alles nicht genug wäre, folgten darauf auch noch unzählige Diskussionen, da die beiden Herren eine eigene Interpretation der Regeln und sprachen ein Strafmass aus, dass reglementtechnisch gar nicht möglich ist. Zudem liessen sie auch die Strafen in der falschen Reihenfolge ablaufen und bemerkten zu guter Letzt nicht einmal, dass nicht alle dieser Strafen auf dem Matchblatt erfasst sind. Kurz zusammengefasst, wenn der Teufel Prada trägt, trägt die Inkompetenz wohl offensichtlich schwarz.
Dank diesem Sieg und einem gelichzeitigen Patzer der Konkurrenz haben die Roadies die vorzeitige Playoff Teilnahme geschafft und auch der erste Tabellenplatz kann bereits in den nächsten Spielen gefestigt werden. Trotz diesen erfreulichen Ergebnissen, kam kaum Freude auf, zu gross war das Unverständnis über das Verhalten der Unparteiischen und irgendwie vergeht einem nach solchen Aktionen etwas die Lust aufs Hockeyspielen.
Telegramm: IHC Oensingen Roadrunners I – SHC Capolago Flyers I 7:5 (2:2/1:1/4:2)
SR: Salzer / Seiler
Tore: 02:56 Zanda (Gaeta A.) 0:1; 17:40 Fiboli (Godenzi) 0:2; 17:54 Gerber (Jorns) 1:2; 18:05 Altermatt (Schneider) 2:2; Gaeta C. (Cetti C.) (PP) 2:3; 37:29 Müller (PP) 3:3; 42:25 Müller (Utz) (PP) 4:3; 46:14 Gerber 5:3; 52:41 Niggli (Schneider) 6:3; 54:55 Kanobel F. (Kanobel P.) 7:3; 58:37 Godenzi (Gaeta) (PP) 7:4; 59:17 Cetti C. (Gaeta C.) (PP) 7:5
Strafen: 7x 2min + 1x 10min (Kanobel F.) + 1x 20min (Müller) gegen Oensingen und 7x 2min gegen Capolago
Aufstellung Oensingen: Elmer (ab 53:59 Perren L.), Niggli, Fluri, Müller, Zemp, Jorns, Schneider, Altermatt, Kanobel F., Gerber, Utz, Bongni, Kanobel P.
Bemerkungen: Oensingen ohne Buchwalder (abwesend), Oliva, Kipfer (Ausland), 53:59 Elmer verletzt ausgeschieden.