Rolling Aventicum — IHC Oensingen Roadrunners I
40 Minuten am Punktegewinn geschnuppert
Nach dem Derbysieg vom letzten Dienstag stand am Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Avenches gleich die nächste Herausforderung für das Fanionteam an. Die Waadtländer gehören sicher zu den Spitzenteams in der NLB und können in einer wunderschönen Heimstätte antreten. Der überdachte Hockeyplatz verfügt über einen ultraschnellen Asphaltbelag, welcher das Herz jedes Inlinehockeyspielers höherschlagen lässt, ob aus Freude an der Spielunterlage oder aufgrund von Stresssymptomen, verursacht durch das hohe Tempo, ist dabei nicht immer ganz klar bzw. bei jedem Akteur unterschiedlich. Auch wenn Avenches klar in der Favoritenrolle war, forderte Coach Brun seine Mannen auf sich auf keinen Fall zu verstecken und mutig aufzutreten. Schlüssel zum Erfolg sei es in allen Aktionen diszipliniert aufzutreten und Strafen zu vermeiden, diese Prognose sollte sich dan auch bewahrheiten.
Das Spiel begann wie erwartet temporeich und die Hausherren schlugen von Beginn weg ein hohes Tempo an. Bereits in der dritten Minute musste je ein Spieler in die Kühlbox, was für viel Platz auf dem Spielfeld sorgte. Dieser Freiraum spielte dem Heimteam in die Hände und es war Moll, der seine Farben in der 4. Minute sehenswert in Führung brachte, erst umkurvte er seinen Gegenspieler um dann den Ball humorlos in der oberen Torecke zu verstecken. Bereits in der 6. Minute musste Coach Brun auf sein Timeout zurückgreifen, einerseits weil man Avenches etwas gar viel Spielanteile zu gestand und anderseits um seine Linien umzukrempeln. K.Schneider verletzte sich bei einem Rush an der Schulter und wird voraussichtlich für den Rest der Saison ausfallen, Gute Besserung an dieser Stelle. Das Timeout verfehlte seine Wirkung nicht, die Roadies agierten nun eine Spur aggressiver und kamen ihrerseits zu den ersten nennenswerten Abschlüssen. Leider führte keiner davon zum Erfolg und auch eine Überzahlsituation in der 8. Minute verstrich ungenutzt. In der 14. Minute konnte dann das Heimteam mit einem Mann mehr agieren, das starke Boxplay liess jedoch keinen Gegentreffer zu. Auch für den Rest des Drittels hatten die Waadtländer mehr vom Spiel, beide Torhüter liessen sich jedoch nicht bezwingen und so ging es mit einem 1:0 in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt gelang den Gästen ein Start nach Mass, die ersten Angriffe der Hausherren wurden abgewehrt und es war P.Kanobel, welcher in der 25. Minute den Ausgleich erzielen konnte. Leider hielt die Freude darüber nicht mal eine Minute, ehe man erneut mit einem Tor im Rückstand lag. Die Zuordnung in der Defensive ging kurz verloren und schlussendlich war es ein Oensinger Verteidiger der seinem eigenen Torwart den Ball aus den Händen schlug, direkt auf die Schaufel eines einschussbereiten Gegenspielers. Zeitpunkt und Entstehung des Tors waren äusserst unglücklich, nichtsdestotrotz liess man sich davon nicht unterkriegen. Im Anschluss an den Gegentreffer kassierte man dann innerhalb von 9 Minuten gleich drei kleine Strafen. Ein weiterhin starkes Boxplay, ein glänzend aufgelegter Elmer im Tor und das nötige Wettkampfglück verhinderten allerdings einen weiteren Gegentreffer. Zwar konnten die Strafen schadlos überstanden werden, sie brachen jedoch deutlich den Rhythmus im Spiel der Gäste und führten dazu, dass Avenches nun doch deutlich Überhand gewann. Immer wieder scheiterten die Waadtländer jedoch an Elmer, in der 39. Minute lag der Ball dann doch noch im Gehäuse des Gästekeepers, der Treffer wurde jedoch zurecht auf Grund einer Kickbewegung aberkannt. Somit war es auch beim zweiten Pausentee nur ein Treffer, welche die beiden Mannschaften voneinander trennten.
Mit leeren Tanks stehen geblieben
Bei seiner Pausenansprache machte Coach Brun seinen Mannen Mut und forderte sie auf erneut dran zu bleiben. Nach dem Ausfall von K. Schneider, fiel auch noch Utz mit einer Verletzung aus, weshalb man die Linien erneut anpassen musste. Der Start ins Schlussdrittel misslang dann vollends, nach nur 32 Sekunden kullerte ein verdeckter Schuss ins Tor und hinterliess bei den Gästen sichtlich Spuren. Avenches dominierte nun das Spiel und bei den Solothurnern gingen Zuordnung und Laufbereitschaft immer mehr verloren. In der 49. Minute stand es immer noch 3:1 und bei einem Timeout versuchte Brun seinem Team neue Impulse zu geben. Dies Misslang und nur 14 Sekunden später fiel mit dem 4:1 die Entscheidung. Bei den Roadies war die Luft nun sichtlich draussen und man war zu keiner Reaktion mehr fähig. Mit je einer Strafe in der 54. Und 57. Minute ermöglichte an den Waadtländern noch die Tore Nummer 5 und 6 und musste sich schlussendlich deutlich geschlagen geben.
Unter dem Strich waren es wie vorausgeahnt die Strafen, welche den Unterschied ausmachten. Zwar kassierte man nur 2 Tore der sechs Gegentore in Unterzahl, das Spiel mit einem Mann weniger benötigte jedoch zu viel Kraft, Kraft, welche im letzten Drittel sichtlich fehlte. Avenches war ohne Frage die bessere Mannschaft, trotzdem konnte an 40 Minuten spielerisch dagegenhalten und sogar war resultatmässig sogar gut 50 Minuten lang noch im Spiel.
Rolling Aventicum – IHC Oensingen Roadrunners 6:1 (1:0/1:1/4:0)
SR: Lambert/Cali
Strafen: 7x 2min gegen Oensingen und 3x 2min gegen Avenches
Tore: 03:10 Moll (Chuard) 1:0; 24:29 P.Kanobel (F.Kanobel) 1:1; 25:41 Moll (Perriard) 2:1; 40:32 Clottu (Sapin) 3:1; 48:43 Moll (Perriard) 4:1; 53:58 Moll (Tondo) (PP) 5:1; 58:28 Chuard (PP) 6:1
Aufstellung Oensingen: Elmer, Niggli, Müller, K.Schneider, D.Schneider, Jorns, F.Kanobel, P.Kanobel, Altermatt, Utz,J.Perren, von Rohr, Oliva
Bemerkungen: Oensingen ohne Bongni (Ausland), 6. Minute K.Schneider verletzt ausgeschieden, 30. Minute Utz verletzt ausgeschieden, 39. Minute Tor Avenches aberkannt (Kicktor)