SHC Estavayer — IHC Oensingen Roadrunners I

.

Allen Widrigkeiten getrotzt

24h Stunden nach dem knappen Heimsieg stand bereits die Finalissima am Ufer des Neuenburgersees an, die Roadies traten dabei mit dem selben Kader wie in Spiel 2 an. Das Wetter war erneut auf Seiten aller Akteure und bei bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen wurde das Entscheidungsspiel eröffnet. Routinier Straumann war es, der, für einmal nicht an der GV, das Wort ergriff und seinen Kameraden vor dem Spiel eintrichterte geduldig und mutig zu bleiben.

Die Partie am Tag zuvor, sowie die Tatsache, dass es sich um ein alles oder nichts Spiel handelte sorgten wohl dafür das die Partie eher gemächlich begann aber dennoch von Beginn weg hochstehenden Sport bot. Beide Teams agierten konzentriert und diszipliniert in der Abwehr. Dabei waren es dieses Mal die Fribourger, welche zu ersten gefährlichen Abschlüssen kamen, jedoch ohne reüssieren zu können. Die Roadies ihrerseits nutzen eine ihrer ersten Möglichkeiten gleich zur Führung, gespielt waren gut 5 Minuten. Auch nachdem Tor neutralisierten sich beide Teams weitgehend und auf Seiten der Gäste versuchte man durch den dosierten Einsatz aller drei Linien die Kräfte einzuteilen, währenddem die Hausherren von Beginn weg mit nur zwei Blöcken agierten. Estavayer hielt die Kadenz äusserst hoch und stellte damit die Oensinger vermehrt vor Probleme. Torhüter Elmer hielt mit Unterstüzung seiner Vorderleute seinen Kasten jedoch vorerst sauber. Auch zwei Strafen konnten unversehrt überstanden werden und so ging es für die Roadies mit dem Minimalvorsprung in die erste Pause. Das Pausenfazit viel dementsprechend positiv aus und man wollte im selben Stil weiterfahren wie in Abschnitt eins.

Auch zu Beginn des Mitteldrittels waren es vor allem die Gastgeber, welche das Spiel gestalteten und zu Abschlüssen kamen. In der 24. Minute kamen sie so zum Ausgleich, der Treffer viel, wie schon so oft in dieser Serie in Überzahl. Die Strafe war gemilde gesagt streng gepfiffenen, was wohl auch den beiden Spielleitern bewusst war, so folgten kurz darauf gleich mehrere Kompensationsstrafen auf beiden Seiten. Zur Spielhälfte durften die Roadies im Powerplay ran und Altermatt würgte den Ball in gewohnter Manier über die Linie zur erneuten Gästeführung. Dieses Tor verlieh den Gästen neuen Mut und nun schienen auch die Energiereserven bei den Hausherren langsam zu schwinden. Im Gegensatz zum Hinspiel liessen sich die Roadies dieses mal auch durch die merkwürdige Regelauslegung der beiden Streifenhörnchen nicht aus dem Konzept und wurden dafür durch Müller in der 35. Minute mit dem 3:1 belohnt. Mit grossem Einsatz und einer tollen, geschlossenen Teamleistung ging es dann auch mit diesem Vorsprung in die Pause. Erneut folgte der Aufruf ruhig zu bleiben und die Schiedsrichterentscheide zu akzeptieren.

Im letzten Drittel versuchten Estavayer dann sofort auf das Gaspedal zu drücken. Gästekeeper Elmer, Stöcke und Körperteile von Solothurner Verteidigern und einmal das Gehäuse verhinderten aber einen weiteren Treffer der Fribourger. Just in dieser Druckphase der Hausherren entschloss sich der Coaching-Staff der Roadies ein Timeout zu nehmen um den Rhythmus des Gegners zu brechen. Eine Massnahme, welche ihre Wirkung nicht verfehlte nur 30 Sekunden später zappelte der Ball im Netz der Gastgeber, Müller traf herrlich ins lange Eck. Nun waren es erneut die Herren in schwarz-weiss, welche Estavayer zurück ins Spiel brachten. Eine weitere Witzstrafe nutzen die Fribourger zum Anschlusstreffer, zu spielen waren da noch gut 13 Minuten. Die Gastgeber versuchten nun noch einmal die Kadenz hochzuschrauben, bissen sich allerdings an den nun deutlich frischer wirkenden Gästen immer wieder die Zähne aus. Angriff für Angriff wurde abgefangen oder soweit verlangsamt, dass die Abschlüsse zur sicheren Beute für Roadie-Hüter Elmer wurden. So verrann Minute um Minute und mit jedem abgefangenem Pass, jedem geblockten oder gehaltenen Schuss, schien das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit der Gäste noch weiter zu steigen. 92 Sekunden vor Schluss folgte dann wohl der skandalwürdigste Schiedsrichterentscheid der ganzen Saison. Statt einen Ellenbogencheck, ein klassisches Frustfoul, zu ahnden, stellten sie tatsächlich den Oensinger Spieler für eine Schwalbe auf die Strafbank. Doch selbst dieser Entscheid sorgte nur kurz für Aufregung auf Seiten der Gäste, das Boxplay hielt dem letzten Ansturm stand und es war P.Kanobel, der mit seinem Empty Netter Gästefans und Akteure zum kochen brachte aber sehen Sie selbst:

(Zum Video)

Im Anschluss an die Schlusssirene gab es dann kein Halten mehr, ausgelassen wurde der Sieg und damit der Finaleinzug mit dem eigenen Anhang gefeiert. Noch zu Saisonbeginn und nach drei Niederlagen am Stück, war man ganz unten in der Tabelle und nun gut sieben Monate später belohnte man sich selbst für eine Saison in der man mehr als einmal grosse Moral gezeigt hatte. Neben unzähligen Verletzungen und weiteren Schicksalsschlägen neben dem Feld gab es auch sportlich immer wieder Rückschläge. Nie liess man sich unterkriegen, trotz teilweise argen Personalnöten fand man immer einen Weg anzutreten und um Punkte mitspielen zu können. Nach ausgiebigem Feieren auf dem Platz und in der Garderobe machte man sich gemeinsam auf um sich das Entscheidungsspiel im anderen Halbfinale gemeinsam im Livestream anzuschauen. Ausgangslage war dabei folgende, sollte Rossemaison III das Spiel für sich entscheiden, stünden die Roadies bereits als Aufsteiger in die NLB fest, da die Jurassier nicht aufstiegsberechtigt sind. Um 20:39 Uhr war es dann soweit, nachdem man lauthals die letzten Sekunden der Partie heruntergezählt hatte, stieg Jubel auf in den Oensinger Nachthimmeln, nach 8 Jahren kehren die Roadrunners endlich wieder zurück in die zweithöchste Spielklasse. Selbstverständlich wurde die Rückkehr ausgiebig gefeiert und so viel sei gesagt, „dachtauglich“ war am Montagmorgen wohl keiner der Akteure.

Nun kommt es ab kommendem Wochenende zum Duell um den 1.Liga Titel mit Rossemaison III, die Jurassier geniessen dabei Heimrecht. Im weiteren stehen am Weekend auch noch „die drüü schönste Täg“ in Oensingen an, wie immer sind die Roadies mit Bar und Marronistand am Start. Dabei wird man es sich sicher auch nicht nehmen lassen noch einmal gemeinsam auf den Aufstieg anzustossen.

Chömet aso verbii, es lohnt sich!! (Anm.d.Red.)

SHC Estavayer – IHC Oensingen Roadrunners 2:5 (0:1/1:2/1:2)

SR: Guidi / Studer

Strafen: 4x 2min gegen Estavayer, 9x 2min gegen Oensingen

Tore: 05:22 Kanobel P. (Gerber) 0:1; 23:57 Giacometti (Papaux) (PP) 1:1; 30:47 Altermatt (PP) 1:2; 34:50 Müller 1:3; 45:03 Müller (Kanobel P.) 1:4; 46:49 Huber (Chuard) (PP) 2:4; 59:53 Kanobel P. (SH/EN) 2:5

Aufstellung Oensingen: Elmer, Niggli, Jorns, Müller, Altermatt, Buchwalder, Schneider, Kanobel P., Gerber, Kipfer, Oliva, Flückiger, Straumann

Bemerkungen: Oensingen ohne Fluri, Kanobel F., Zemp, Zürcher (verletzt), Bongni (Militär), Utz (abwesend)

Details

Datum Zeit League Saison
20. Oktober 2019 14:00 1. Liga Playoffs 2019

Ergebnisse

Mannschaft1. Drittel2. Drittel3. DrittelTSpielausgang
SHC Estavayer0112Verloren
IHC Oensingen Roadrunners I1225Gewonnen

SHC Estavayer

Position G A Strafmin.
 000

IHC Oensingen Roadrunners I

# Spieler Position G A Strafmin.
1Perren LorisGoalie000
59Straumann Reto-002
7Altermatt RamonStürmer106
13Schär RogerStürmer000
14Kipfer RemoStürmer000
19Oliva DamianStürmer000
23Florian MüllerVerteidiger202
32Kanobel PatrickStürmer212
34Jorns LucaVerteidiger000
37Niggli KevinVerteidiger000
50Elmer PascalStürmer002
66Buchwalder BeatStürmer000
69Michael Gerber-014
89Schneider DavidVerteidiger000
 Gesamt 5218